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1. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 67

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Heimgekehrt. Das Eiserne Kreuz. Wie wir unser Eisernes Kreuz erwarben. 67 Nur starrende Wände, Trümmer und Grauen. Doch — sie schauen — und schauen: Wo einst das kleine Fenster war, ein Nest und ein zwitscherndes Schwalbenpaar! Und die Linde, die alte Linde steht! Wie grün ist die Linde im Frühlingsschein! Wenn der Sommer mit Blüten sie übersät und die Bienen summen — wie schön wird das sein! Da sprachen sie mutig (Gott mag's ihnen lohnen): „Man kann auch zwischen drei Wänden wohnen!" Ein notdürftig Dach! Sie griffen es an, — nicht lange, so war die Arbeit getan! Kam jüngst an der kleinen Hofstatt vorbei. Blumen blühten im Gartengeheg: Reseda und Rittersporn, Akelei; Tausendschön säumte den Mittelweg. „Nun, liebe Frau Nachbarin, geht es noch immer?" Sie schaffte zur Seite just Schutt und Trümmer und grüßte: „Im Herbst schon bauen wir vielleicht!" Und hat mir ein paar Rosen gereicht. Frieda Jung, „Aus Ostpreußens Leidenstagen." Verlag Ernst Buchheim. Cöthen. 4l Das Eiserne Kreuz. Tapfere Krieger werden oft mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Es ist ein Kreuz von Eisen und mit Silber eingefaßt. Oben ist eine Krone, in der Mitte ein W und unten die Jahreszahl 1914 angebracht. Vor mehr als hundert Jahren (am 10. März 1813) hat der König Friedrich Wilhelm Iii. es gestiftet. Zum erstenmal wurde es 1870 und dann wieder am 5. August 1914 erneuert. Es gibt ein Eisernes Kreuz 1. und 2. Klasse. Letzteres wird an einem schwarz-weißen Bande im Knopfloch getragen. Schon viele Krieger sind mit diesem Ordens- und Ehrenzeichen belohnt worden. Jos. Schiffels, „Kriegserzählungen für die Kleinen." Verlag Georg Fischer. Wittlich. 42. Wie wir unser Eisernes Kreuz erwarben. Nach „Kieler Neuesten Nachrichten." 1. Mein Eisernes Kreuz habe ich am 20. August 1914 in der Schlacht bei Walterkehmen bei Gumbinnen erhalten. Unsere Division kam aus der Gegend von Darkehmen und Goldap und marschierte die ganze Nacht durch mit einer Stunde Pause. Morgens um fünf Uhr fielen die ersten Schüsse. Unsere Truppen wurden sofort auseinandergezogen, und dann wurde kompagnieweise ausgeschwärmt. Die Russen hatten sich stark verschanzt. Beim

2. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 127

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Lmm? Der Eiserne Wehrmann von Königsberg. Der Wehrmann ist zweieinhalb Meter hoch und in Berlin aus Lindenholz geschnitten, in das jeder Nagel leicht eindringen kann. Der Künstler hat die Rolandsfigur so gestaltet, daß es möglich ist, an fast jeder Stelle Nägel einzuschlagen. Infolgedessen weist das Standbild keine große Vertiefungen auf und sieht aus, als wäre es aus einem Baumstamme herausgeschnitten. Mit goldenen und silbernen Nägeln Und Schildern werden benagelt: die Schultern und Kniee, der Abschluß des Panzers, das Schwert und der Teil des Schildes, auf dem über Eichenlaub mit Schleife das Eiserne Kreuz mit der Jahreszahl 1915 nachgebildet ist. Das übrige, mit Ausnahme des Gesichtes und der ungepanzerten Arme, ist für die Benagelung mit eisernen Nägeln bestimmt. Zu beiden Seiten des Hauptbaues waren zwei Häuschen für den Erwerb von Nagelspenden errichtet. Unsere Feldgrauen sind bei der Herstellung des Werkes recht tätig gewesen; in eifriger Hast haben Soldatenhände gezimmert und poliert. * * i * Ant 21. Oktober 1915, dein Tage der Hohenzollernfeier, an dem vor 500 Jahren Burggraf Friedrich Vi. von Nürnberg Kurfürst von Brandenburg wurde und in Berlin die feierliche Huldigung der Stände entgegennahm, fand die feierliche Enthüllung des Eisernen Wehrmanns statt. Art der erhebenden Feier nahmen die Vertreter der obersten militärischen und zivilen Behörden Königsberg und der Provinz Ostpreußen teil. Gleichzeitig wurde das Denkmal seiner Bestimmung, der öffentlichen Nagelung, übergeben. Darüber hieß es in dem Aufruf eines Ehrenausschusses, an dessen Spitze Graf zu Eulenburg, General der Kavallerie und stellvertretender Kommandierender General und von Batocki, Oberpräsident der Provinz Ostpreußen, standen: ,,.... Der Reinertrag aus der Nagelung des Wehrmanns ist zum Besten der Hinterbliebenen gefallener Unteroffiziere und Mannschaften des ersten Armeekorps bestimmt. Es ist bekannt, welch ruhmreichen Anteil das erste Armeekorps sowohl an der Verteibigung der engeren Heimat als auch an unserem siegreichen Vorstoß nach Rußlanb hinein genommen hat. Es kommt hinzu, daß sich unter den Gefallenen des ersten Armeekorps viele befmben, beren Angehörige durch den vorübergehenben Einfall der Russen in Ostpreußen schwere Einbuße an Hab und Gut erlitten haben und bereit Haus und Hof oftmals von feindlichen barbarischen Horden dem Erdboden gleichgemacht und völlig zerstört ist. Es ist die ehrenvolle Pflicht der Ungeschäbigten und der Überlebenden, derer sich anzunehmen, die durch ihre mit dem Tode besiegelte Heimattreue die Provinz vor Schlimmerem bewahrt haben, und jener zugleich, die als Grenzbewohner des Reichs die Unbill des Krieges härter als andere erdulden mußten. Die Dankbarkeit für die Gefallenen des ersten Armeekorps hat sich schon in manch edler Weise betätigt. Es ist aber nötig, nicht nachzulassen in diesem Liebeswerk; denn wie groß immer die Gaben bisher gewesen sein mögen, größer ist der Anspruch auf Unterstützung derer, die es um Ostpreußen verdient haben.

3. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 128

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Der Eilerne Wehrmann von Königsberg. So bedeutet bi'e Errichtung des Eisernen Wehrmanns einen erneuten Aufruf an die Dankbarkeit der Bewohner Ostpreußens für die gefallenen Unteroffiziere und Mannschaften seines ersten Armeekorps. Die Unterzeichneten sind sicher, daß dieser Aufruf nicht ungehört verhallen, sonbern daß jeber freudig herbeieilen wirb, um durch Einschlagen eines Nagels sein Scherflein zu dem Liebeswerk beizutragen. Es ist der Verkauf von eisernen, silbernen und golbenen Nägeln vorgesehen. Der eiserne Nagel kostet eine Mark, der silberne zwei ober fünf Mark, der golbene zehn Mark. Außerbein werben silberne und golbene gravierte Nägel mit dem Namen der Spenber, gefallener ober im Felbe stehenber Krieger ausgegeben. Der gravierte silberne Nagel kostet zehn Mark, der gravierte golbene Nagel 20 Mark. Dabei ist besonbers hervorzuheben, daß sämtliche genannten Preise sich als Mindestpreise verstehen und daß es jebem unbenommen bleibt, nach seinem Können und Vermögen einen höheren Betrag als den jeweils genannten zu hinterlegen. ..." — Nach den Worten des Oberbürgermeisters Dr. Körte, der bei der Enthüllung die Festrebe hielt, ist der Eiserne Wchrmann ein Wahrzeichen der Treue, Dankbarkeit, Zuversicht und Pflichterfüllung: bet Treue, bic uns mit dem Hohenzolletnhause verknüpft; der Dankbarkeit gegen alle, die in btefem gewaltigen Kriege ihr Blut bahingegeben haben, unsere Väter, Brüber, Sohne und Gatten; der Zuversicht, die das ganze beutsche Volk vom höchsten bis zum niebrigsten Manne beseelt, daß Gott wie bisher so auch in Ankunft unserm Volke den sicheren Sieg verleihen werbe. In der Stadt des großen Weltweisen Kant, der den kategorischen Imperativ *) der Pflicht verkünbet hat, sei der neugeschaffene Wehrmann aber zugleich ein eisernes Wahrzeichen eiserner Pflichterfüllung. „In Treue fest!" Das ist der Wahlspruch des deutschen Volkes, und baraus fließt ihm die Zuversicht auf den enbgültigen Sieg. Jeber Nagel, der in den Leib des Wehrmanns eingeschlagen wirb, sei den Nachkommen ein Beweis für bt'e Zuversicht, die unser betltsches Volk und ganz besonbers auch unser Osten, der am schwersten unter dem fein blichen Einfall zu leiben hatte, jederzeit beseelte. — Die Beteiligung an der Nagelung war eine recht erfreuliche, jeber wollte sein Scherflem für bt'e Hinterbliebenen der tut Felbe Gefallenen opfern. In den ersten Tagen war der Andrang so groß, daß mancher unverrichteter Sache umkehren mußte. Auch größere Gemeinschaften beteiligten sich an der Nagelung. Wie zur Enthüllungsfeier des Eisernen Wehrmanns die Kriegervereine mit ihren Fahnen und Stanbarten, bt'e Schulen mit ihren Bannern und Fahnen, das gesamte Militär bet Garnison Königsberg, bt'e Jugmdkompagmen, die Goltzgruppen und die verschiedensten Vereine begeistert herbeigeeilt waren — es erschienen sogar über den Köpfen der Festversammlung drei Flieget und umkreisten die Stätte der Feiet — so betrachteten sie es auch später als eine *) Kategorischer (unbedingter) Imperativ der Pflicht.' „Du kannst, denn du sollst."

4. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 129

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Der Eiserne Wehrmann von Königsberg. Ehrensache, in ihren Kreisen größere Geldbeträge zu sammeln und silberne und goldene Platten und Schilder mit Inschriften zu stiften. Kaum war ein halbes Jahr vergangen, da war den Wehrmann in Eisen, Silber und Gold prangen, geschmückt mit einem Brustkreuz und einer Halskette, welche goldene, mit Adlern gekrönte Schilder verbindet. Und Pfingsten 1916 war der Panzer des Wehrmanns bereits geschlossen, nachdem als würdigen Abschluß der Knauf des Schwertes eine massive Silberkrone erhalten hatte, die um einen Bernsteinblock geschnitten worden war. So hat die Opferfreudigkeit und Dankbarkeit Ostpreußens für seine gefallenen Söhne sich hier wieder in schönster Weise betätigt — zum Segen ihrer Hinterbliebenen. F. S. 2. Festspruch zur Enthüllung des Eisernen Wehrmanns. 1. Hier ward ein Wehr mann aufgericht'! Sein Wuchs ist hoch und stolz. Doch hart ist seine Haut noch nicht, sein Leib ist weiches Holz. Wenn Sturm nun biegt und Regen näßt, wie machen wir ihn wetterfest? Schläge härten! Wunden festen! Rund gehämmert hält am besten! 2. Fünfhundert Jahr vor diesem Tag ward ein Gebild' beseelt: Da hat ein Haus von Herr scher schlag sich märk'schem Volk vermählt. Klein war das Reich und Feinden bloß. Wie ward cs fest? Wie ward es groß? Schläge härten! Wunden festen! Rund gehämmert hält am besten! 3. Groß ward das Reich, und just so groß wuchs ihm die Feindschaft auf; von allen Seiten schlug sie los und hoffte leichten Kauf. Doch in der Wucht der Diebe stand zu Erz gehämmert der Gigant*)! Scbläge härten! Wunden festen! Rund gehämmert hält am besten! 4. Ostpreußen fing den ersten Streich, die Wunde klaffte schwer; doch ihm zur Rettung hob das Reich sich auf, ein Mann in Wehr! *) G i!g a n't — Riese.

5. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 85

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Das Note Kreuz. Liebesarbeit des Noten Kreuzes. 85 den Kirsch- oder Heidelbeerkuchen zum Vesperkaffee mochten wieder alle. Wer will sich da wundern, wenn zur Grießsuppe abends keine Eßlust da war? Grieieießsuppe! So allerlei Aufschnitt, der schmeckte noch eher. Freilich gab's manchmal unruhige Träume und vielmals Bauchweh. Und dann kam auf einmal ein harter Mann, Krieg geheißen, der jagte die großen und kleinen Kinder von den vielen süßen und guten Dingen hinweg. Schmalhans wurde Küchenmeister und alle lernten, daß Hunger der beste Koch ist. Hei, wie schmeckten ihnen jetzt die derbe Kost und die Schwarzbrotschnitte! Ja, Kinder, das haben wir früher alle nicht gewußt, daß wir im Schlaraffenland lebten! Nicht wahr? Wally Eggert in: „Für unsere Kleinen." Beilage der „Königsb. Hausfrau." 55. Das Rote Kreuz. Das Rote Kreuz ist ein großer Verein, der vor allem die Leiden des Krieges zu lindern sucht. Sein Abzeichen ist ein rotes Kreuz auf weißem Felde. Dieses Zeichen tragen nicht nur die Personen, sondern auch die Gebäude, Plätze und Gegenstände, die im Dienste jenes Vereins stehen. Sie dürfen im Kriege nicht beschossen werden, wenn sie das rote Kreuz tragen. Doch unsere Feinde kehren sich nicht immer darnach. Die Mitglieder des Roten Kreuzes helfen die Verwundeten aufsuchen, verbinden und verpflegen. Namentlich in den Lazaretten sind sie tätig. Auch sammeln sie Liebesgaben aller Art und schicken sie ins Feld. Durchziehenden Truppen reichen sie Erfrischungen. Im Frieden unterstützt der Verein arme und hilfsbedürftige ^annlien. Schiffels, „Kriegserzählungen für die Kleinen." Verlag Georg Fischer. Wittlich. 56. Liebesarbeit des Roten Kreuzes auf dem Produktenbahnhof in Königsberg. (Verband- und Crfrischungsstelle vom Roten Kreuz.) Nach Oskar Schwonder. An einem Sonntagnachmittag im März 1915 bestiegen wir am Kaiser Wilhelmplatz zu Königsberg einen elektrischen Wagen und fuhren bis zum Nassen Garten, dem gegenüber sich der Produktenbahnhof befindet. Wir kamen auf dem Bahnhof in dem Augenblicke an, als gerade ein endlos langer Soldatenzug abgefertigt wurde. Die -Waggons waren von außen mit Hunderten von Kreidebildern verziert. Mit Gesang und Tücherschwenken, das wir lebhaft erwiderten, fuhren unsere Braven, von treuer Liebe bis zuletzt umhegt, einer ungewissen Zukunft entgegen. Wir aber vertieften uns nunmehr, von einer liebenswürdigen Vorstandsdame des Roten Kreuzes geführt, in die Einzelarbeiten der außerordentlich umfangreichen Liebesarbeit, die an dieser Stätte unsern Tapfern und damit dem deutschen Vaterlande geleistet wird. Die Verband- und Erfrischungsstelle vom Roten Kreuz, die hier am

6. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 87

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Eine tapfere Krankenschwester des Noten Kreuzes in Insterburg. 87 der Soldaten, die ihrer Dankbarkeit oft in rührender Weise Ausdruck gaben. Herzerfreuend wirkt es, wenn oftmals unbemittelte Frauen und Mädchen von ihrem Wenigen den Verwundeten spenden; sie bringen Butterbrote, Fladen, Milch, Saft, Obft und anderes mehr. Es fehlt auch das Scherflein der armen Witwe nicht, Kinder öffnen ihre Sparbüchsen. Wer seine Gabe dem Roten Kreuz noch nicht gebracht hat, der möge es nachholen! Stark besuchte Verkaufsstände, auch ein Zeitungsverkauf, werden von Königsberger Kaufleuten auf dem Produktenbahnhof unterhalten, was um so notwendiger ist, als ganze Züge mit Hunderten von Flüchtlingen, z. B. aus Lyck, dort mitunter wochenlang völlig verpflegt wurden. Vom 28. Oktober 1914 bis Anfang Januar 1915 sind 50 Verwundetentransporte mit etwa 22 000 Personen dort bespeist worden. Da dieser Außenbahnhof keinen Personenverkehr hat, werden die Verwundetenzüge auf „tote Geleise" geschoben, wo sie stundenlang unbehindert stehen und in aller Ruhe abgefertigt werden können. Ein ebenso umfassendes wie verantwortliches Liebeswerk ist es, das hier von vaterlandsfreundlichen Frauen und Mädchen mit Selbstverleugnung geleistet wird. Großen Dank schulden wir auch den Leitern und Helfern. Sie alle tragen in unermüdlicher, aufopferungsvoller Liebe mit dazu bei, daß die Wunden geheilt werden, die der blutigste aller Kriege geschlagen hat. „Kbg. Woche." 57. Eine tapfere Krankenschwester des Roten Kreuzes in Insterburg. Frau K. blieb krank in Insterburg zurück, als unsere Truppen mit ihren Lazaretten die Stadt verließen. Noch nicht ganz genesen, stellte sie ihre Kräfte in den Dienst der Barmherzigkeit. Was sie den kranken Frauen und Kindern unserer Stadt gewesen ist, das geht aus den dankerfüllten Worten hervor, mit denen jene bei ihrem Besuch sie.begrüßten: ihr rettender Engel! Als die Russen in unsere Stadt einzogen, da stand sie mutig auf ihrem Posten, ganz allein, aber mit unerschütterlichem Gottvertrauen. Auf die Frage des greisen Russengenerals Makosoff, ob sie ihm bei der Pflege der verwundeten Krieger helfen wollte, antwortete sie, ihrer Pflicht bewußt, mit einem aus dem Herzen kommenden Ja. Aber furchtlos stellte sie als deutsche Schwester vom „Roten Kreuz" die Bedingung, daß dann auch die heruntergerissene deutsche Flagge wieder gehißt werden müsse. Diese Bedingung wurde erfüllt, und die mutige Schwester pflegte die Verwundeten unter ihrer geliebten deutschen Flagge, der einzigen, die noch in Insterburg wehen durfte. Von den Feinden geehrt, pflegte sie Freunde und Feinde, und als die Russen Insterburg verlassen mußten, da vergaß trotz der großen Eile der greise Russengeneral es nicht, ihr als ein Zeichen russischer Dankbarkeit einen prächtigen Rosenstrauß zu übersenden. Nicht nur vor uns, auch vor dem Feinde steht Frau K. als mutige Schwester mit echt deutscher Gesinnung da. „Ostb. Volks-Ztg."

7. Bilder aus dem Weltkrieg - S. uncounted

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
„&bg. Wocke." Phot. Krauskopf, Kbg. Abb. 30. Das zerstörte Ottelsburg. Das Kriegerdenkmal ist auch hier, ebenso wie in Neidenburg völlig unversehrt geblieben. Zu Nr. 67. „Kbg. Woche." ^ ^ Phot. Willy Hack, Rastcnburg. Abb. 29. Das zerschossene Neidenburg. Der vollkommen zerstörte Marktplatz, auf dessen Mitte das Kriegerdenkmal völlig unversehrt blieb. Zu Nr. 67. „Kbg. Woche." Abb. 31. Die Bahnhofstraße in Pillkallen. Zu Nr. 67.

8. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 126

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
126 Der Eiserne Wehrmann von Königsberg. 7. Verspottung der Feinde. In den Schützengräben der Deutschen an den masurischen Seen fand sich eines Tages ein durch Hunger und Kälte heruntergekommener Hund ein. Solcher herrenloser Hunde gab es viele, die ihren Besitzern auf der Flucht abhanden gekommen waren und dann ohne Nahrung umherirrten. Dieser Hund war zunächst bei den Russen gewesen, die selber wenig zu essen hatten. Ihm hatten sie einen Zettel um den Hals gebunden und ihn dann in die deutschen Schützengräben getrieben. Auf dem Zettel lasen die deutschen Soldaten folgendes: „Ergebt euch schnell, um Blutvergießen zu ersparen. Ihr seid wenige und könnt gegen unser Riesenheer nichts machen!" Da nahmen die Deutschen eine Bratwurst und wickelten sie in ein Papier, auf dem nachstehendes stand: „Hier seht ihr, was eine Bratwurst ist! Wir haben davon noch 600 000 Ellen. Streckt alle eure Hände hoch und ergebt euch, dann bekommt ihr hungrigen Schlucker auch etwas ab und könnt euch einmal ordentlich satt essen!" Diese Wurst mit dem Zettel banden sie dem Hund um den Hals und trieben ihn in die russischen Schützengräben zurück. Und so mancher Russe mag da zu diesem Spottbrief im Stillen gedacht haben: Die Pruski haben recht; wohl dem, der schon bei ihnen ist. Ostpreußische Kriegserlebnisie von Superintendent Braun.*) 73. Der Eiserne Wehrmann von Königsberg. 1. Das Denkmal und seine Bedeutung. Der Eiserne Wehrmann, der fast acht Monate hindurch (vom Oktober 1915 bis Juni 1916) auf dem Paradeplatz oder Königsgarten den Mittelpunkt patriotischer Kundgebungen gebildet hat, steht jetzt in der Vorhalle des Rathauses, der sogenannten „Ruhmeshalle". Hier finden wir auch die Marmorbüsten der jüngsten Ehrenbürger der Stadt Königsberg, nämlich des Generalfeldmarschalls und Chefs des Großen Generalstabes von Hindenburg und des Generalleutnants und Ersten Generalquartiermeisters Ludendorff. Auf dem Paradeplatz wurde das Denkmal durch einen auf Pfeilern und Säulen ruhenden Tempelbau, dessen Spitzdach einen mächtigen vergoldeten Adler trug, vor den Unbilden der Witterung geschützt. Der kleine Tempel bot einen Jnnenraum, der mit seiner Ruhe und seinem Ernst den rechten Hintergrund für den Eisernen Wehrmann bildete. Die Rolandsfigur**) ist als Krieger dargestellt, blickt sinnend und selbstsicher geradeaus und stützt sich wehrhaft auf Schwert und Schild. Um den kleinen runden Sockel, auf dem die Figur steht, läuft die Inschrift: „Ostpreußens Wehr, Deutschlands Ehr." Wenn am Abend die elektrischen Lämpchen von der Decke des Tempels in Helle erstrahlten und den Jnnenraum erleuchteten, gewährte das Denkmal einen besonders schönen Anblick. *) Zum Besten des Kinderkrüppelheims. Druck und Verlag-Krüppellehranstalt.^ Angerburg i. Ostpr. **) Noland = berühmter Held, Vertrauter Kaiser Karls des Großen.

9. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 130

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
130 Was ich vom deutschen Heere wissen muß. Und was noch heut' darniederliegt, steht stolzer, fester bald gefügt! Schläge härten! Wunden festen! Rund gehämmert hält am besten! 5. Für tausend Opfer, die geschehn, für tausend, die's noch gilt, viel tausend schwarze Nägel gehn in dieses Holzgebild'. So wächst ein schwarzes Ehrenkleid, das einst dies Volk vor Feinden feit! Schläge härten! Wunden festen! Rund gehämmert hält am besten! Julius Bab. 3. Das Wehr manns-Vivatband. Zur Feier des Tages der Enthüllung des Eisernen Wehrmanns hatten sich die Bürger Königsbergs, Mann und Frau, alt und jung, mit einem Vivatband geschmückt, das jedem ein hübsches Erinnerungszeichen an diesen gerade in der ernsten Kriegszeit doppelt weihevollen Gedenktag bleiben wird. Da die Einnahme aus dem Verkauf des Bandes auch für die Hinterbliebenen unseres ersten Armeekorps bestimmt war, so hatte das Band die Kopfinschrift: „Den tapferen Befreiern Ostpreußens!" erhalten. Das Hauptbild ist der Roland, darüber schwebt der Preußische Adler. Darunter steht folgender markige „Königsberger Rolandspruch:" T. Eisern im Willen, 3. Roland am Pregel, eisern im Werk, Hochmeistergleich, eisern in Treue: Schild für Ostpreußen, Alt-Königsberg! Schwert für das Reich! 2. So stehen zur Wacht wir 4. Und jeder Nagel seit Anfang der Zeit, sei Schwur und Pfand: so werden wir stehen Kein Russe komme jemals für Ewigkeit. wieder ins Land! Cäsar Flaischlens Spruch auf dem Wehrmanns-Vivatband. 74. Was ich vom deutschen Heerc wissen muß. G. Schlipköter, nach „Daheim." < Wer eine Feldpostkarte schreibt, findet darauf allerlei Wörter gedruckt, die er im Frieden selten, im Kriege jedoch häufig hört. Da steht z. B. Armeekorps, Division, Regiment, Kompagnie usw. Das sind die Bezeichnungen für bestimmte Teile unseres Heeres, die man verstehen muß, wenn man die Kriegsberichte begreifen will. Unser Heer besteht im Frieden aus 25 Armeekorps, an deren Spitze ein Kommandierender General steht. Im Kriege werden außerdem noch viele

10. Sagen und Geschichtsbilder aus Ost- und Westpreußen - S. 18

1911 - Leipzig : Hirt
18 Sagen und Geschichtsbilder aus Ost- und Westpreuen. standen die Belagerer vor der Burg, doch noch trotzten ihre festen Mauern allem Angriff. Aber mute nicht endlich Hunger ausbrechen unter den Ein-geschlossenen? Den Bitten der Seinen nachgebend, entschlo sich Heinrich von Plauen zu eiuem schweren Gange. Mit einer weien Fahne schritt er hinab in das Lager des Polenknigs und bat um Frieden fr Preußen. Einen groen Teil des Landes wollte er ihm dafr abtreten. Aber der stolze Sieger verlangte das ganze Land. Das sollte er, solange Heinrich von Plauen gebot, nicht erhalten. Bekmmert, aber doch hocherhobenen Hauptes kehrte Heinrich von Plauen ins Schlo zurck; sein Gottvertranen sollte nicht zuschauden werden: ans Deutschland rckte ein neues Sldnerheer zu Hilfe, und von Norden brachten die Livlnder Ritter frische Truppen. Im Lager des Polenknigs ober brachen schwere ansteckende Krankheiten aus. Tglich starben viele von seinen Leuten an der Seuche. Nun mute Jagiello erkennen, da er die Marienburg nicht mit Ge-walt einnehmen konnte; in spterer Zeit erzhlte man, er habe versucht, die Burg durch Verrat zu zerstren, und nur wie durch ein Wunder sei sie ge-rettet worden. Ein Diener im Schlosse soll von den Polen bestochen worden sein. Er hngte eine rote Mtze auf an dem Fenster von des Meisters Sommerremter gerade in der Richtung des Pfeilers, kurz bevor sich die Ritter in dem Saale zu eiuer Beratung versammelten. Nach diesem Ziele, nach der roten Mtze, richtete Jagiello, der auf der anderen Seite der Nogat stand, die ihn vom Schlosse trennte, seine Kugeln. Wirklich traf eine die Mtze; durch das Feuster des Remters sauste sie haarscharf au dem Pfeiler vorbei in die gegenberliegende Wand. Dort ist sie noch heute zu sehen. Der Pfeiler war unversehrt geblieben, niemand im Saale verletzt: doch selbst wenn der Pfeiler getroffen worden wre, so wre davon die Decke des Saales noch nicht zusammengestrzt. Doch ist die Kugel eine Erinnerung an die Zeit der schweren Not fr Marienburg. Endlich, nach zehn Wochen, zog Jagiello mit den Resten seines Heeres zurck. Die Marienburg, der Orden, gonz Preußen waren fr dieses Mal gerettet. Der Retter aber, Heinrich von Planen, wurde zum Hochmeister erwhlt. Schnell wie das Lernt) vom Orden abgefallen war, huldigte es ihm jetzt aufs neue, als schmte es sich seiner Untreue und Verzagtheit. Freilich jetzt gerade muten die Preußen dem Orden ihre Treue beweisen. 13. Heinrich von Plauen wird abgesetzt. Im folgenden Jahre schlo Heinrich von Planen, der Hochmeister, Frieden mit Jagiello und Witold. Nur ein Grenzland im Norden mute der Orden abtreten: aber eine gewaltige Summe sollte er an die Polen zahlen, dafr sollte Jagiello die Gefangenen zurckgeben. Der Hochmeister hatte schwere Sorgen. Die Kassen des Ordens waren leer. Man hatte alles im Kriege verbraucht. Das Land war verwstet. Dazu fehlte es an Waffen und Geschtzeu, und die Burgen waren alle be-schdigt; dennoch mute er sehen, das Geld herzuschaffen, sonst mute er die
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